Workshops

Workshops

Mit unseren Workshops verfolgen wir einen multiperspektivischen Ansatz, der die Geschichte mit der Gegenwart verbindet. Unser Ziel ist es, Geschichte nachhaltig zu vermitteln, um Demokratie- und Menschenrechtserziehung historisch zu fundieren.

Die Workshops zeichnen sich durch einen aktiven Eigenanteil aus. Die Teilnehmenden werden befähigt, sich ausgewählte Themenbereiche selbst anzueignen, aktiv Stellung zu beziehen und miteinander in eine Diskussion zu kommen.

In der Planung der einzelnen Workshops orientieren sich die Teamenden an den Interessen und Bedürfnissen der Gruppe.

Kontakt

Aktives Museum Südwestfalen
Büro: Spandauer Straße 34, 57072 Siegen
Telefon: 0271 / 23 83 40 83
E-Mail: siegen-ams@t-online.de

"Ich bin Weidenauer. Die werden mir hier nichts tun!"

Dauer: 3h | Kosten: 60€

Die Biografie der Jugendlichen Inge Frank aus Weidenau bei Siegen greift die Themen »Integration« und »Ausgrenzung« auf. In dem Workshop setzen sich die Teilnehmenden anhand eines konkreten Beispiels mit den historischen Rahmenbedingungen von Ausgrenzung, Diskriminierung und Verfolgung auseinander. Ausgehend davon diskutieren sie darüber, was es heißt, in einer Gesellschaft dazuzugehören.

Die Franks, das waren Samuel Frank, Paula Frank und ihre Kinder Ruth, Manfred und Inge Frank. In Weidenau besaß die Familie ein Textilgeschäft in der Unteren Friedrichstraße 8/1, heute Weidenauer Straße 160. Während der ersten fünf Jahre des nationalsozialistischen Regimes konnten sie das Geschäft relativ unbehelligt weiterführen. Die zunehmende Diskriminierung veranlasste Tochter Ruth jedoch die Auswanderung in die USA zu organisieren. Im Juli 1938 emigrierte sie mit ihrem Ehemann Herbert Frankenstein. Im Zuge der Novemberpogrome 1938 wurden Samuel und Manfred Frank verhaftet, in das Konzentrationslager Sachsenhausen gebracht und dort zwei Wochen festgehalten. Nach der Haft kämpfte Samuel Frank um ein Visum für seinen Sohn. Manfred Frank konnte im Mai 1939 fliehen. Samuel, Paula und Inge Frank wurden mit weiteren südwestfälischen Juden am 28. April 1942 über Dortmund nach Zamosc im heutigen Polen deportiert. Sie überlebten nicht.

Begleitet von Teamer:innen erarbeiten die Teilnehmenden in Kleingruppen die Biografie von Inge Frank. Sie lernen, welche Auswirkungen die antijüdische Gesetzgebung im Nationalsozialismus auf die Lebenswelt der Betroffenen hatte – aber auch, wie diese versuchten, sich trotz ihrer Marginalisierungserfahrung zu behaupten.

Durch die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, eröffnet sich abschließend auch eine Diskussion über die Bedeutung einer demokratischen und vielfältigen Gesellschaft in der Gegenwart, die eine Teilhabe für alle ermöglicht.

Der Workshop besteht aus einem historischen Teil und einem Gegenwartsbezug. Er kann als Online-Seminar, als Seminar im Museum oder auch in Ihrer Schule durchgeführt werden. Kontaktieren Sie uns, um es auf Ihre Bedürfnisse anzupassen. 

Zwischen Verfolgung, Flucht und Selbstbehauptung

Dauer: 3h | Kosten: 60€

Die Biografie der jüdischen Familie Frank aus Weidenau bei Siegen regt zum Nachdenken darüber an, warum Menschen aus Ihrem Heimatland fliehen und welche Hürden Ihnen dabei im Weg stehen. In dem Workshop setzen sich die Teilnehmenden anhand eines konkreten Beispiels mit den historischen Rahmenbedingungen von Ausgrenzung, Verfolgung und Flucht auseinander. Ausgehend davon diskutieren sie über damalige und aktuelle Fluchtursachen.

Die Franks, das waren Samuel Frank, Paula Frank und ihre Kinder Ruth, Manfred und Inge Frank. In Weidenau besaß die Familie ein Textilgeschäft in der Unteren Friedrichstraße 8/1, heute Weidenauer Straße 160. Während der ersten fünf Jahre des nationalsozialistischen Regimes konnten sie das Geschäft relativ unbehelligt weiterführen. Die zunehmende Diskriminierung veranlasste Tochter Ruth jedoch die Auswanderung in die USA zu organisieren. Im Juli 1938 emigrierte sie mit ihrem Ehemann Herbert Frankenstein. Im Zuge der Novemberpogrome 1938 wurden Samuel und Manfred Frank verhaftet, in das Konzentrationslager Sachsenhausen gebracht und dort zwei Wochen festgehalten. Nach der Haft kämpfte Samuel Frank um ein Visum für seinen Sohn. Manfred Frank konnte im Mai 1939 fliehen. Samuel, Paula und Inge Frank wurden mit weiteren südwestfälischen Juden am 28. April 1942 über Dortmund nach Zamosc im heutigen Polen deportiert. Sie überlebten nicht.

Begleitet von Teamer:innen erarbeiten die Teilnehmenden in Kleingruppen die einzelnen Biografien der Familie Frank. Sie erkennen, wie eigene Entscheidungsspielräume und Fluchtmöglichkeiten durch eine immer restriktiver werdende Politik zunehmend eingeschränkt wurden. In diesem Rahmen diskutieren sie über die Komplexität des Themas »Flucht« und beziehen zu den im Seminar aufgeworfenen historischen und aktuellen Fragen Stellung.

Der Workshop besteht aus einem historischen Teil und einem Gegenwartsbezug. Er kann als Online-Seminar, als Seminar im Museum oder auch in Ihrer Schule durchgeführt werden. Kontaktieren Sie uns, um es auf Ihre Bedürfnisse anzupassen.